Nach dem Arbeitseinsatz vom 19. März hat sich der NAVO am 7. Mai erneut um seine Egolzwiler Naturschutzperle im Lättloch gekümmert. Geleitet wurde der Arbeitseinsatz von F. Xaver Kaufmann. Er kennt die Antworten auf Fragen, die auch Sie interessieren könnten.
Franz Xaver Kaufmann, blicken wir zuerst zurück: Letzten Herbst hat Josef Knüsel mit der Villa Erica im Lättloch im Auftrag des NAVO etliche Teiche mit Lehm abgedichtet. Wie zeigt sich das Resultat dieser Arbeiten?
Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Drei der fünf erneuerten Teiche haben wieder richtig viel Wasser und können ihre Funktion als Laichplatz für Amphibien wieder erfüllen. Zwei Teiche haben noch nicht so viel Wasser, aber das kann ja noch werden.
Welche Pflegearbeiten sind im März ausgeführt worden? Was sollen sie bewirken?
Im März haben wir die Baggerspuren ausgeebnet und für die Ansaat vorbereitet. Weiter haben wir die Böschung am rechten Rand von wuchernden Brombeeren und Gehölz befreit. So bekommen lichthungrige Wiesenpflanzen wieder mehr Licht. Wir streben ein Gleichgewicht von offenen Wasserflächen, artenreichen Riedwiesen und Gehölzen an.
Nun sind wir am 7. Mai wieder hier und kümmern uns auch um die Acker-Kratzdistel. Was kratzt uns die Distel denn hier?
Die Baggerarbeiten vom vergangenen Winter haben rund um die Teiche grössere kahle Flächen hinterlassen. Darauf könnten die Flugsammen der im Lättloch zahlreich vorkommenden Ackerkratzdisteln Fuss fassen und sich stark vermehren. Die Ackerkratzdistel ist zwar eine einheimische Pflanze, aber ein problematisches Unkraut im Ackerbau, welches schwierig zu bekämpfen ist, da es sich sowohl durch unterirdische Ausläufer als auch durch Flugsamen ausbreitet.
Mit dem Entfernen der Ackerkratzdisteln vor der Blüte verhindern wir, dass sich neue Nester von Ackerkratzdisteln im Lättloch selbst etablieren aber auch die Ausbreitung auf Ackerflächen ausserhalb des Waldes. Am wirksamsten kann die Ackerkratzdistel im Schach gehalten werden durch Ausreissen der ganzen Pflanze samt Wurzel.
Dazu haben wir noch Wildblumen ausgesät, aber nicht überall. Was ist hier die Erklärung?
Wir haben die Aussaat auf die ebenen Flächen beschränkt, da hier die Keimung besser gewährleistet ist als an den Böschungen. Wir haben nur wenig von einer speziellen Hochstaudenflur für Feuchtwiesen ausgesät, um die bestehende wertvolle Flora im Lättloch zu ergänzen.
Das Lättloch ist auch in der Bevölkerung als hübsches Kleinod bekannt und wird auch oft besucht. Was sollen Besucher beachten, denen das Lättloch auch am Herzen liegt?
Das Lättloch ist ein Ort zum Beobachten, Verweilen und Auftanken. Um Tiere nicht zu stören und Pflanzen nicht zu zertrampeln, sollen Besucher auf den Wegen am Rand bleiben und die Flächen nicht betreten. Mit etwas Geduld kann man Vögel, Schmetterlinge und Libellen gut vom Bänklein aus beobachten.