Vögel füttern im Winter - macht das Sinn?
Sobald der Winter Einzug hält, ist es vielen Menschen ein Bedürfnis, Vögeln mit einem Futterhaus über die Runden zu helfen. Doch brauchen Vögel diese gut gemeinte Unterstützung überhaupt und falls ja – wie füttert man richtig?
Grundsätzlich sind Vögel, die bei uns überwintern, gut an die Bedingungen angepasst. Sie finden selbst ausreichend Nahrung. Trotzdem ist die Zufütterung meist willkommen. Gerade wenn über längere Zeit eine geschlossene Schneedecke liegt oder der Boden gefroren ist, kann eine Futterstelle im Siedlungsraum eine Überlebenshilfe sein.
Der Nutzen der Winterfütterung sollte allerdings nicht überschätzt werden. Die Arten, die von Futterbrett profitieren, sind in der Schweiz durchwegs nicht gefährdet. Bedrohte oder seltene Arten kommen kaum an eine Futterstelle.
Natürlich ist die Winterfütterung auch ein Mehrwert für uns Menschen. Wild lebende Vögel können aus nächster Nähe und in aller Ruhe beobachtet werden. Die Beobachtungen können zum Türöffner für mehr Naturbewusstsein werden.
Gegen die Fütterung von Kleinvögeln ist also grundsätzlich nichts einzuwenden - solange sie fachgerecht und massvoll umgesetzt wird. Hier die wichtigsten Praxistipps:
- Das Futter sollte möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen.
- Für Körnerfresser empfehlen sich Mischungen, die hauptsächlich aus Sonnenblumenkernen und Hanfsamen bestehen.
- Weichfresser nehmen Äpfel, Baumnüsse, Haferflocken oder Weinbeeren.
- Gewürztes, Essensreste oder Brot sowie Mischungen mit Ambrosia-Samen sind zu vermeiden.
Manche Krankheitserreger werden mit dem Kot von Vogel zu Vogel übertragen. Der Kot darf daher nicht in Kontakt mit dem Futter kommen. Es empfehlen sich folglich vor allem Futterhäuser mit schmalen Krippen oder säulenförmige Futterautomaten. Das Gemisch aus Körnerresten und Kot, welches unter Futterhäusern jeweils anfällt, sollte regelmässig weggeräumt werden.
Zum Schutz vor Feinden sollte das Futterhaus an einem übersichtlichen Ort mit nahe gelegenen Rückzugsmöglichkeiten (Bäume, Büsche) platziert werden. Das Futter sollte täglich frisch angeboten werden, am besten abends. Optimalerweise füllt man jeweils so viel Futter ein, dass es für 24 Stunden reicht.
Übrigens: Der Kauf von Vogelfutter ist nicht unbedingt notwendig. Wer in seinem Garten auf einheimische Pflanzen setzt und ihn generell vogelfreundlich gestaltet, bietet Vögeln auch im Winter ein reichhaltiges und natürliches Buffet.
Die Infos in diesem Artikel stammen aus: vogelwarte.ch, birdlife.ch. Hier finden Sie auch weitere Hinweise zur Winterfütterung und zum Anlegen von vogelfreundlichen Strukturen.