Das Jahr 2023 aus Sicht der Biodiversität

BirdLife Schweiz hat die Schweizer Biodiversitätspolitik 2023 analysiert und festgestellt, dass
trotz positiver Ansätze keine bedeutenden Fortschritte erzielt wurden. Im Gegenteil wurden
Rückschritte verzeichnet. Erfolgreiche regionale Projekte zeigen jedoch, dass
Biodiversitätsschutz mit wirtschaftlichen Aktivitäten vereinbar ist. Die unzureichenden
Anstrengungen der Schweiz werden auf mangelnden politischen Willen zurückgeführt.

Die Biodiversitätspolitik begann hoffnungsvoll, aber die Umsetzung des globalen Kunming-
Montreal-Zielrahmens für Biodiversität (GBF) wurde in der Schweiz eher geschwächt als
gestärkt. Sowohl in der Landwirtschafts- als auch in der Energiepolitik wurden Massnahmen
ergriffen, die dem Biodiversitätsschutz entgegenwirken.

Berichte des Bundesamts für Umwelt zeigen einen besorgniserregenden Zustand der
Biodiversität mit über einem Drittel der Arten und der Hälfte der Lebensräume auf der Roten
Liste. Die nationale Biodiversitätsstrategie und der Aktionsplan erreichten keine ihrer Ziele.
Das Jahr 2023 wird als katastrophales Jahr für die Biodiversitätspolitik in der Schweiz
bewertet. Einige regionale Projekte zeigen jedoch, dass Biodiversität mit entsprechenden
Ressourcen und langfristigem Engagement erfolgreich gefördert werden kann. Der Schutz der
Biodiversität erfordert politischen Willen und entschiedenes Handeln.